Das ist das Brandenburg-Projekt
Das Brandenburg-Projekt hat sich das Ziel gesetzt, im Laufe von ca. zehn Jahren alle Reiseregionen des Landes Brandenburg mit einem eigenen Reiseführer auszustatten. Ist ein solcher Reiseführer erst einmal auf dem Markt, wird er stets aktualisiert und durch Neuauflagen (fast) permanent vorrätig gehalten. Die Reiseführer umfassen mindestens 200 Seiten und es ist geplant, pro Jahr einen weiteren folgen zu lassen. Derzeit richtet der Verlag sein Hauptaugenmwerk auf den Norden Brandenburgs.Der Berliner Verlag Terra Press startete das Brandenburg-Projekt 2011 mit einem Reiseführer über die Uckermark, Brandenburgs größten und am dünnsten besiedelten Landkreis. Er hieß „Uckermark. Ein Wegbegleiter“ und erschien unter dem Verlagslabel „Edition Terra“. Ein Jahr später folgte die zweite Auflage und 2014 eine um 40 Seiten erweiterte dritte Auflage.
Die nächste Ausgebe wurde 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt. Ihr Titel: „Havelland. Ein Wegbegleiter“. Die Nachfrage war hier besonders groß, zumal das Havelland zu den beliebtesten Ausflugszielen der Berliner gehört. Bereits die erste Auflage hatte 260 Seiten. Die enthaltenen Karten erhielten durch Einklappseiten ein deutlich größeres Format. „Havelland. Ein Wegbegleiter“ war der erste Reiseführer zu einem brandenburgischen Thema, der auch als Ebook in den Handel kam. Anfang 2015 war die erste Auflage fast vollständig verkauft. Die zweite kam 58 Tage vor der Eröffnung der Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion aus der Druckerei und enthält zusätzlich 13 Seiten exklusiv zur BUGA 2015.
2014 erschien im Rahmen des Brandenburg-Projektes „Barnim. Ein Wegbegleiter“. Obwohl es das bisher kleinste Reisegebiet ist, hat auch dieser Band 260 Seiten. Er handelt von einer Region, die zwar in Teilen deutschlandweite Bekanntheit besitzt – z.B. die Schorfheide, der Werbellinsee, Kloster Chorin – aber als Ganzes noch keine ausgeprägte Marke darstellt.
Im Sommer 2016 gesellte sich "Die Prignitz". Ein Wegbegleiter" zu den Brandenburg-Reiseführern hinzu. Er behandelt die Prignitz in ihrer historischen Ausdehnung, vereinigt also den Landkreis Prignitz mit dem westlichen Teil des Landkreises Ostprignitz-Ruppun. Er folgt der Havel, der Elbe, der Stepenitz und der Dosse durch den Nordwesten Brandenburgs. Roter Faden sind die thematischen Radwege durch die Region und das Knotenpunktsystem, das Radtouristen dazu einlädt, sich ihre eigene Tour zu basteln. Havelberg, Wittenberge, Perleberg, Pritzwalk und Wittstock werden anhand von Stadtrundgängen vorgestellt.
Und so regaieren die Leser:
Auszüge aus Leserrezensionen bei amazon:
Uckermark:Eine sehr informative und kurzweilige Darstellung der schönen Region Uckermark. Es sind viele Anregungen und Tipps für Unternehmungen in der Region enthalten.
Der Wegbegleiter ist nicht nur für Touristen super geeignet, sondern hat auch mich als Uckermärkerin sehr angesprochen. ...Wen es also aus vielen guten Gründen in die Uckermark verschlägt, dem empfehle ich diesen Wegbegleiter im Gepäck zu haben.
Barnim
Wie auch schon der Wegbegleiter "Uckermark" ein Büchlein, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt, um sich für seine Ausflüge inspirieren zu lassen. Ich hoffe auf ähnliche Bücher der Reihe auch für andere Gegenden.
Havelland
Schönes übersichtliches Buch, wird als Geschenk verwendet und kam gut an.
Es macht Spaß darin zu lesen, nicht zuletzt wegen des angenehmen Plaudertons des Autors, der so gut wie alle bemerkenswerte Plätze, selbst in den kleinsten Orten, vorstellt. Ich freu mich deshalb schon sehr auf meinen Urlaub mit Rad im Mai diesen Jahres im Havelland, denn das Buch hat jetzt noch mehr Appetit darauf gemacht!
Potsdam
Dieser Reiseführer ist für Potsdam ein Muß. Es gibt zwar noch umfangreichere aber er bietet allle wichtigen Informationen. Kann ich nur weiterempfehlen.
Der Stadtführer gibt kurz und knapp gute Informationen zu einzelnen Themen/Aspekten und macht sinnvolle Routenvorschläge. Er war mir ein hiflreicher Führer bei einem gelungenen Potsdam-Aufenthalt.
Für den Aufenthalt in Potsdam ist dieser Stadtführer genau richtig. Die Tips sind ideal für die Planung von Tagesausflügen vor Ort.
Ich kann ihn empfehlen.
Habe gleich einen weiteren für meine Bekannte in Potsdam besorgt; auch diese ist davon begeistert. Weil er sehr handlich ist, kann er bequem unterwegs mitgenommen werden. .
Dieser Führer ist hervorragend aufgebaut, er enthält einmalige Tipps für Routen in und um Potsdam und er wartet mit sehr viel Hintergrundinformationen auf. Absolut empfehlenswert!
Das Büchlein ist sehr besucherfreundlich gestaltet und so habe ich immer den richtigen Bus und die richtige Straßenbahn gefunden.
Reiseführer über eine Gegend, die nur 100 km von der Zielgruppe entfernt liegt. Warum Bücher über Teile von Brandenburg? Schon mal 5 Antworten
1.
Weil es zahlreiche Reiseführer für das gesamte
Land Brandenburg gibt. Wer sich hier auskennt, wird aber schnell bemerken, wie viel Interessantes und
Erlebenswertes darin nicht enthalten ist - nicht enthalten sein kann, weil es
viel zu viel ist. Also: Aufteilung.
2.
Unterhalb des Daches "Brandenburg" existieren bereits seit
Jahrzehnten einige Marken , die deutschlandweit als Reiseziele bekannt sind:
Potsdam, Spreewald; mit etwas Abstand folgen Havelland, Uckermark, Ruppiner
Seenland, die Lausitz. Als Landschaft, aber noch nicht genügend als Reiseregion
mögen noch die Prignitz, der Fläming, das Oderland und der Barnim gelten.
Reiseführer können helfen, diese Marken in touristischer Richtung zu stärken.
3.
Brandenburg bietet für die Berliner im Umkreis von ca. 150 km eine solche Fülle
an Ausflugsmöglichkeiten, dass eine Übersicht schwerfällt. Gerade für
Neuberliner können derartige Reiseführer helfen, die Angebote einzuordnen, zu
sortieren und auszuwählen.
4.
Für die Bewohner der jeweiligen Reiseführer kann ein solches Buch dazu beitragen,
das Heimatgefühl zu stärken, die eigene Identität zu entwickeln, sich als Gastgeber zu
fühlen. Das wiederum kommt direkt der
Entwicklung des Tourismus zugute.
5.
Die Hauptzielgruppe der Reiseführer über brandenburgische Regionen mögen die
Berliner sein. Die Verbreitung der Bücher erfolgt jedoch deutschlandweit -
durch Direktbestellung von Buchhändlern, vor allem aber über die bekannten
Grossisten. Der Verkaufserfolg der einzelnen Titel zeigt sich aktuell in den
Verkaufsrängen des Internet-Anbieters "amazon".
Interview mit dem Autor von „Havelland. Ein Wegbegleiter", Joachim Nölte
Knapp zwei Monate vor der Eröffnung der Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion erschien die zweit Auflage von "Havelland. Ein Wegbegleiter". Der Buchtitel lässt keinen Zweifel aufkommen, dass die BUGA in diesem Reiseführer eine wichtige Rolle spielt.Das Titelbild zeigt die Weinbergbrücke in Rathenow. Warum keine Blumen, das wäre doch viel typischer für die BUGA?
Weil es bei dieser BUGA vorrangig nicht um Blumenbeete und Kleingärten geht, sondern um eine ganze Landschaft am Unterlauf der Havel mit den Städten darin. Brücken spielen dabei im buchstäblichen und im übertragenen Sinne eine wichtige Rolle. Die Weinbergbrücke wurde anlässlich der BUGA errichtet, aber sie wird noch Rathenower Stadtteile miteinander verbinden, wenn auch die letzte BUGA-Blume verblüht ist.
Entstand der Reiseführer im Auftrag der BUGA?
Er entstand weder im Auftrag, noch mit finanzieller Unterstützung der BUGA. Wir sind dem BUGA-Zweckverband dankbar, dass wir die Karten der fünf BUGA-Standorte kostenlos nutzen können.
Aber wie passt ein solch relativ kurzzeitiges Ereignis in das über Jahre angelegt Brandenburg-Projekt?
All die einzelnen Reiseführer des Brandenburg-Projektes können ihr Eigenleben entwickeln. Zwar sind Konzept und Ausstattung weitgehend identisch - alles andere aber hängt von der jeweiligen Region ab. Da wir den Leserzuspruch nur begrenzt steuern können, sind auch Nachauflagen nicht exakt zu planen. Im Fall des Havellandes hatten wir viel Glück: Als die zweite Auflage kam, war die erste bis auf wenige Restexemplare vergriffen.
Als die erste Auflage im Herbst 2013 erschien, wird ja wohl die BUGA bereits eine Rolle gespielt haben?
Selbstverständlich. Erstens gab es bereits zwei Seiten über die Gartenschau und im Buch waren alle BUGA-Standorte speziell gekennzeichnet. Jetzt widmen sich über ein Dutzend Seiten der BUGA.
Also ist die zweite Auflage dicker?
Wir wollten die Seitenzahl stabil halten. 270 Seiten sind meiner Meinung nach schon die Grenze des Zumutbaren für einen Reiseführer über ein nicht allzu großes Gebiet. Daher haben wir von Anfang an Inhalte eingeplant, die in der BUGA-Ausgabe ausgetauscht werden konnten. Es handelt sich dabei um Erlebnisberichte, die inhaltlich keine Lücken reißen.
Was sagt Ihr Reiseführer über die BUGA aus?
Über das Ereignis selbst sagt er nicht mehr aus, als es die offiziellen Flyer und Broschüren der BUGA ohnehin tun. Wir möchten allerdings, dass unsere Leser rundum informiert werden - zum Beispiel auch über die Termine der Hallenschauen in Brandenburg an der Havel und in Havelberg. Der Wert des Reiseführers setzt allerdings vor allem dort ein, wo die BUGA-Schriften aufhören - bei der eingehenden Beschreibung der Landschaften und der Orte.
Sie haben also Ihrem Reiseführer eine Aktualität verpasst, die im Verlauf der BUGA schwindet?
So ist es. Wir hoffen darauf, dass sich die zweite Auflage während der BUGA verkauft und bauen dabei auf die Unterstützung des BUGA-Managements. Der Wert des Buches als "Wegbegleiter" durch das Havelland bleibt allerdings noch lange erhalten.
Interview mit dem Autor von „Barnim. Ein Wegbegleiter“, Joachim Nölte
Ihr soeben erschienener Barnim-Reiseführer enthält eine Doppelseite über das Freilichtmuseum Altranft. Ist Ihnen vielleicht entgangen, dass es demnächst schließen muss?
Keinesfalls. Wir wollten mit der Aufnahme des Museums zeigen, dass es für die kulturelle Identität des Oderlandes eine wichtige Rolle spielt. Vielleicht können wir helfen, dass es sich die Verantwortlichen noch einmal überlegen. Außerdem wurde dem Museum eine Gnadenfrist für 2015 gegeben. Und in diesem Zeitraum sollte unsere erste Auflage weitgehend verkauft sein.
Ihr Reiseführer beginnt ausgerechnet mit den Rieselfeldern von Hobrechtsfelde?!
Was ist gegen die Rieselfelder zu sagen? Eine innigere Verbindung zwischen Berlin und seinem Umland ist ja wohl kaum vorstellbar. Übrigens erfüllen die Rieselfelder schon lange nicht mehr ihren ursprünglichen Zweck und sind zu einer der spektakulärsten Landschaften in Brandenburg geworden. Hier kann man erleben, wie sich die Natur ihr Reich zurückerobert.
Hätte es nicht mehr Spaß gemacht, einen Reiseführer über, sagen wir mal, Mauritius zu schreiben?
Auf jeden Fall wäre es dort sonniger gewesen mit Exotik, wohin das Auge blickt. Im Barnim ging es darum, Bekanntes mit anderen Augen zu sehen und zu beschreiben. Natürlich bin ich dabei auch auf für mich Unbekanntes gestoßen. Ich bin oft ins Staunen geraten. Genau dieses Staunen möchte ich an die Leser weitergeben. Das ist es doch fast egal, ob wir auf Mauritius oder im Barnim sind.
Warum aber ausgerechnet Barnim?
Ein Buch über die Uckermark hatten wir bereits gemacht und gerade für die zweite Auflage überarbeitet. Über das Havelland auch. Wenn man auf der Landkarte einen Zirkel um Berlin schlägt, kommt man irgendwann im Barnim an.
Sie zielen also vor allem auf die Berliner?
Vor allem, aber nicht nur. In allen deutschen Großstädten gibt es Buchhandlungen, die ein großes Sortiment an Reiseliteratur führen. Dort sind wir vertreten. Auch dem Internet-Buchhandel stellen wir uns. Geben Sie bei amazon einfach den Namen eines dieser Reisegebiete ein und sie finden uns an erster Stelle. Wir können leider nicht erfahren, wohin diese Bücher gehen.
Wann soll man Ihre Wegbegleiter lesen?
Wie der Name „Wegbegleiter“ sagt: unterwegs. Aber vielleicht sind die Bücher dafür schon zu dick. Also sollte man schon vorher darin blättern. Und zum Nach-Lesen als Souvenir hinterher. Es ist also ein Buch für alle Fälle.
Warum berichten die Medien so sparsam über diese Neuerscheinung? Versenden Sie keine Rezensionsexemplare?
Oh doch. Ein guter Bekannter aus der Medienbranche sagte mir, vor Weihnachten dürfe man keine Rezensionsexemplare versenden. Die Gefahr, dass sie ungelesen auf einem Gabentisch landen, sei sehr groß. Da haben wir wohl einen Fehler gemacht. Aber irgendwer freut sich.
Und wie ist die Resonanz aus der Region?
Ich zitiere aus einem Brief von Dr. Bernd Hensch, Direktor des Zoos Eberswalde: "Ich bin begeistert, wie nett und niveauvoll Sie unseren Zoo in Text und Bild dargestellt haben. Ihr Schreibstil weckt bei dem Leser einfach die Lust und die Neugier auf einen Besuch unseres Tiergartens."
Das Brandenburg-Projekt sucht Antworten:
Wie soll sich Brandenburg vermarkten?Welche Rolle spielen dabei einzelne Regionen?
Was können Reiseführer für die einzelnen Regionen leisten?
Werden Reiseführer für den touristischen Nahbereich gebraucht?
Wen sprechen derartige Reiseführer an?
Was sollen sie enthalten?
Wie ist die überregionale Wirkung regionaler Reiseführer?
Können regionale Reiseführer touristische Angebote beeinflussen?
Welche Vertriebsmöglichkeiten haben sie?
Sollen Reiseführer Karten enthalten?
Storytelling vs. Info-Sammlung.
Welche Rolle spielen Fotos?
Haben Reiseführer in Zeiten des Internets überhaupt noch eine Bedeutung?
Wie funktionieren Reiseführer als Ebooks?
Wie kann ein multimedialer Reiseführer aussehen?
Und viele andere mehr.
Welche Zielgruppe peilen die "Wegbegleiter" an?
Beispiel 1: ReiselustigeDie einen sammeln Briefmarken, die anderen facebook-friends und wieder andere Reiseziele. Und da gibt es solche, die mögen ganz ferne Ziele: Patagonien, Neuseeland oder wenigstens die Malediven.
Und es gibt solche, die mögen eher Ziele im Inland. Vielleicht wollen die den Flugstress meiden, finden sich in fremden Sprachen nicht zurecht oder wollen ganz einfach Geld sparen. Auf jeden Fall sind die meisten von denen der Meinung, dass man nicht weit fahren muss, um außergewöhnliche Erlebnisse haben zu können. So etwas wie Exotik gibt es auch im eigenen Land. Denken wir nur an die Riesenhalle mit dem Tropenstrand in Brand, die Parklandschaftmit den rund 20 Schlössern in und um Potsdam oder das Kanal-Labyrinth desSpreewaldes.
Beispiel 2: Leseratten
Bücher führen uns in fremde oder weniger fremde Länder und nach der letzten Seite glauben wir, sie zu kennen, so als hätten wir sie besucht. Daniel Defoe, Karl May, Mark Twain, Jack London - noch weitere Namen gefällig? Oder denken wir an die mehr oder weniger namhaften Autoren der Reihe "Gebrauchsanleitung" des PIPER-Verlags: Antje Ravic Strubel schrieb über Schweden und Brandenburg, Jakob Hein über Berlin und der unvergessene Heinz Ohff über England und Schottland. Aber es gibt nicht nur die reisenden Literaten, auch echte Abenteurer schreiben ihre Erlebnisse auf. Alexander von Humboldt, der Entdecker, Reinhold Messner, der Bergsteiger, Wilfried Erdmann, der Weltumsegler…
Könnte nicht ein Reiseführer von allem etwas sein? Ein wenig Erlebnisschilderung, ein paar Geschichten, Tipps, viele Fotos und andere Illustrationen. Ein buntes Kaleidoskop einer Landschaft.
Die "Wegbegleiter" sollen dabei helfen, in eine Region tiefer einzutauchen. Wie ein echter Wegbegleiter sollen sie orientieren, hinweisen, erläutern. Nicht zuletzt sollen sie unterhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie vor, während oder nach der Reise gelesen werden. Oder vielleicht sogar ohne Reise. Wer weiß?
Beispiel 3: Alteingesessene
Ist es nicht ein schönes Gefühl, dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen? Aber was macht eine Urlaubsregion aus? Antwort: Es gibt einen Reiseführer über sie. Da macht es einfach Spaß, die altbekannten, alltäglichen Dinge in der Nachbarschaft einmal so beschrieben zu sehen, dass sie einem ganz neu, ja sogar exotisch vorkommen. So gesehen, ist ein Reiseführer auch ein Standortvorteil.
Ein schönes Kompliment für die Rechercheure ist es, von Einheimischen zu hören, im Reiseführer stünden ein paar Sachen, von denen sie selbst bisher keine Ahnung hatten. Zum Beispiel ist es gerade jüngeren Havelländern neu, dass hier noch vor einhundert Jahren eine Art von Plattdeutsch gesprochen wurde.
Beispiel 4: Neuberliner
Eine wirklich erfreuliche Alternative zur hölzernen RBB-Talkshow "Thadeusz" sind die Gespräche im 100er Bus . Am 8. 1. 2015 waren Nathalia Wörner und Sandra Maischberger zu Sascha Hingst ins Oberdeck gestiegen (die Sendung war offenbar Monate zuvor aufgezeichnet worden). Beide Damen berichteten, wie sie sich in den vergangenen Jahren in Berlin eingerichtet hatten. Sandra Maischberger erzählte, dass ihr hier die hohen Berge fehlen. Man müsse, um eine weite Aussicht genießen zu können, zum Schiffshebewerk nach Finowfurt fahren.
Sollte man den Neuberlinern nicht wünschen, dass sie nicht nur ihren Kiez wahrnehmen, sondern auch die weitere Umgebung? Schließlich muss man nicht Sandra Maischberger heißen, um als Gesprächspartner gern ernstgenommen zu werden. Das setzt allerdings Faktenkenntnis voraus. In unserem Fall heißt das, das Schiffshebewerk nicht in Finowfurt zu verorten, sondern da zu lassen, wo es steht: in Niederfinow. Der "kleine Unterschied" beträgt immerhin 18 km Luftlinie und dazwischen liegt die Kreisstadt Eberswalde.
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