Donnerstag, 30. April 2015

Neu: Heiteres Köpferaten

Diesmal: Wer bin ich?

Köpferaten in 6 Zeilen und mit Bildern von Rolf Nölte

 

6. gefragt am 20. 4. 2015

In Buckow traf man sich: meine Mitarbeiter, meine Schüler, meine Geliebten - und meine Frau kochte für alle. Ihr Tafelspitz war legendär. Ich hatte hier sogar eine eigene Laube, in der ich ungestört war. Meine Schreibmaschine hatte ich immer dabei. Sie besaß einen eigenen Ausweis, denn wir mussten auf halbem Weg zwischen Wohnung und Sommerhaus eine heikle Grenze passieren.

5. gefragt am 19. 4. 2015

Der gute Theodor Fontane wusste, was er an mir hatte. Er hat mich auf meine alten Tage sogar in Arnstadt besucht. Hätte er ohne mich überhaupt seine Liebe zur Mark Brandenburg entdeckt? Wäre er auf die Idee gekommen, die Familiengeschichten des ostelbischen Adels in Reiseberichten und Romanen zu verarbeiten? In Kloster Lehnin ist mir ein Wanderpfad gewidmet. Das freut mich.


4. gefragt am 18. 4. 2015

Was ist das für ein Gewesen um eine Konzernspitze! Ich war gleichzeitig in 80 Aufsichtsräten und Vorsitzender in einem riesigen Elektrokonzern. Und ich war ein Schöngeist, habe geschriftstellert, gemalert, politisiert. Den Hohenzollern hab ich ein Schloss abgekauft. Erfolglos war ich nur mit meinem Vorschlag, den Zeppelin einzusetzen, um London zu bombardieren.


3. gefragt am 17. 4. 2015


"Heimatschriftsteller" hat man mich genannt. Mich graust's! Dabei habe ich mich an Kriegsschauplätzen bis in die vordersten Linien gewagt. Sechs Wochen saß ich bei den Franzosen gefangen. Weil man mich verdächtigte, ein preußischer Spion zu sein. Der Reichskanzler persönlich hat sich für meine Freilassung eingesetzt. Auch Reiseerzählungen über Schottland hab ich geschrieben.


2. gefragt am 16. 4. 2015

Bauen konnten die alten Griechen und die Baumeister der Gotik noch am besten. Und was bekommen wir jetzt zu sehen? Schloss Sanssouci zum Beispiel. Nicht in gutem Geschmack gebaut und in schlechtem Stil verziert. Schade, dass meine Entwürfe für das Zarenschloss auf der Krim nie umgesetzt wurden. Da hätte man gesehen, wie ich Natur und Architektur vereinen kann.


1. gefragt am 15. 4. 2015

An vielen Stellen entlang der Havel hat sich ein Stoff angesammelt, aus dem man alles Mögliche machen konnte. Die einen haben daraus ganze Städte gebaut, andere den Bewohnern der Städte damit Wärme gegeben und wieder andere haben dafür gesorgt, dass die Leute etwas auf dem Tisch hatten. Ich war eine von denen und der Stoff hat mich über 75 Jahre meines Lebens begleitet.

News & Faktencheck April 2015

30. April

Der Tag sollte eigentlich eine erste eigene Begegnung mit der BUGA in Brandenburg an der Havel bringen. Die Nachricht vom Streik der Beschäftigten im dortigen ÖPNV sprach für eine Verschiebung. 

29. April

Sonderbar, die Statistik deses Blogs zeigt an, dass niemand die Seite mit den Lösungen des Fragespiels "Schlaumachen zur Fastenzeit" besucht hat. Die Fragen hatten mehrere hundert Besucher. Sollten die Fragen so leicht gewesen sein, dass es keiner Lösungen bedurfte? Mal sehen, wie es beim neuen Fragespiel "Schlaumachen - auf ein Neues" läuft.

28. April

Die Post brachte uns einen sehr freundlichen Brief von Dieter Hütte ins Haus, dem Geschäftsführer der Tourismus Marketing Brandenburg (TMB). Er beglückwunscht uns zum gelungenen Havelland-Reiseführer und wünscht ihm eine weite Verbreitung im Interesse des Brandenburg-Tourismus. Wie sehr seine Wünsche schon ein Stück weit in Erfüllung gegangen sind, konnten wir ihm in der Antwort mitteilen: Die Auflage, die eigentlich für den gesamten BUGA-Zeitraum geplant war, war bereits zwei Wochen nach dem BUGA-Start ausverkauft. Nun warten wir auf den Nachdruck. 

28. April

zibb, das Vorabendmagazin vom rbb stellte am Montag als "Stargast des Abends", Claas Fischer, den Autor unserer Neuerscheinung "Bäume in Potsdam. Ein Begleiter durch Parks und Geschichte", vor. Er war der sympathische und engagierte Naturtyp, dem man glaubte, dass ihn keine Frage der hübschen Moderatorin aus der Ruhe bringen konnte. Man hörte ihm gern zu, wie er begründete, weshalb Bäume in Potsdam ein ganzes Buch wert sind. In Einspielungen zeigte er sich als kundiger "Baumflüsterer" in verschiedenen Potsdamer Parks. Nur schade, dass keiner von beiden in dem Buch blätterte, um den Zuschauern einen Eindruck von den vortrefflichen Fotos von Frank Gyßling zu geben. Sie machen immerhin die Hälfte des Buches aus sprechen für seinen Wert. 

22. April

4 von möglichen 5 "k" vergab rbb-Kulturradio am 21. April an "Havelland.  Ein Wegbegleiter". Fazit der Rezension: "Havelland und BUGA machen hier gemeinsame Sache und der Besucher, egal ob mit dem Fahrrad, Kanu, zu Fuß oder per Bahn bzw. Auto, kann bestens davon profitieren." Die gesamte Rezension kann man nachlesen und und den dazugehörigen Beitrag nachhören

20. April

Ist das nicht verwirrend? "Havelland" und "Havelregion".

Und - häufig gefragt - ist das nicht das Gleiche? Ist es nicht. Der Begriff Havelregion wird aktuell für das Gebiet benutzt, in dem sich 2015 die fünf BUGA-Standorte befinden. Das sind 80 Kilometer Havelverlauf zwischen Brandenburg an der Havel und Havelberg (dazwischen Premnitz, Rathenow und Stölln).

Das Havelland dagegen ist viel mehr. Dazu gehört der gesamte Havelverlauf vom westlichen Berlin, durch Potsdam, an Werder (Havel) und Ketzin vorbei nach Brandenburg an der Havel und dann weiter durch die BUGA-"Havelregion". Zum touristischen Reisegebiet Havelland gehören aber auch die Landschaften zwischen Havel und Fläming, entlang des Rhin und rund um Nauen. 

19. April 2015

So liest sich das bei amazon am 18. 4., 18.45 Uhr, einen Tag nach der BUGA-Eröffnung

Havelland. Ein Wegbegleiter

Produktinformation

 14. April

Wenige Tage vor der BUGA-Eröffnung

Wir freuen uns über einen netten Brief von Jochen Sandner, dem Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft. Er ist der Meinung, dass dem Verlag ein guter Reiseführer über das Havelland gelungen ist. Heute hat die Tourismus Marketing Brandenburg den Havelland-Wegbegleiter in ihrem Newsletter vorgestellt.

12. April 2015

Das Fernsehen war da

Titelgrafik des Heimatjournals

Er durfte seine Angler-Karte aus unserem Verlag voll aufklappen und dem Reporter zeigen, wie akribisch er dort die Fischvorkommen in der Oder eingezeichnet hat - Stephan Höferer, der Menn mit den ganz dicken Welsen (was er den Fernsehzuschauern mit einem Privatvideo auch beweist). Nun warten wir ab, ob ein Fernsehbeitrag die Kauflust der Angler anregt. 

10. April 2015

Erst mal antesten

Ein Buchladen in der Hansestadt Havelberg interessiert sich für unseren Wegbegleiter durch das Havelland. Immerhin ist die Stadt darin mit 7 Seiten vertreten, einschließlich nützlicher Orientierungen zur BUGA. Man bestellt erst einmal ein Exemplar, "um das Buch zu prüfen". Ob man wohl mit "Fifty Shades of Grey" ähnlich verfahren ist? Übrigens: Aus Rathenow gab es für uns bereits die zweite Nachbestellung, aus Premnitz die erste. An jenem Tag stand unser Havelland-Reiseführer in der amazon-Verkaufsranglist auf Platz 12.901. Deutlich besser, als jede andere zur BUGA herausgegebene Publikation.  

9. April 2015

Das Fernsehen kommt! 

Fernseh-Alarm am Oderufer. Der "Märkischen Oderzeitung" sind die Dreharbeiten des rbb-Heimatjournal-Teams einen Aufmacher auf der Lokalseite wert. Und wer ist dabei? Unser Sachverständiger für Natur. Die Zeitung schreibt: "Direkt am Oderufer werden die Fernsehleute von Brandenburgs 'Anglerpapst' Stephan Höferer erwartet. Der Mann aus Neubrück bei Müllrose (Oder-Spree) entwirft Karten, die Petrijüngern die besten Stellen für den Fischfang entlang der Oder verraten. Für Ulli Zelle hat der Autor für Fachmagazine seine Angler-Karte "Oder - Ratzdorf bis Lebus" dabei." Wir werden am Samstag um 19 Uhr sehen, was die Schnittmeisterin von Stephan übrig gelassen hat.

 7. April 2015

Eins fehlte noch

Der Osterausflug führte zu „Brandenburgs vergessenem Königsschloss“ in Kossenblatt. Dorthin flüchtete sich der „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I., wenn ihn die Gicht peinigte. Um seine Schmerzen zu betäuben, betätigte er sich dort als Hobby-Maler. Einige seiner Bilder können im Schloss Königs Wusterhausen besichtigt werden. Das Barockschloss Kossenblatt befindet sich heute in Privatbesitz und ist verriegelt. Bei romantischer Stimmung könnte man es als "verwunschenes Märchenschloss" bezeichnen, bei weniger Romantik als ein Schatz, der langsam verkommt. Alles ist so, wie es Günter de Bruyn in seinem 2014 erschienenen Buch "Kossenblatt" im Kapitel "Abschied" beschreibt. Wenn von den Hohenzollern-Schlössern in Brandenburg die Rede ist, sollte es dennoch nicht fehlen.

Dienstag, 28. April 2015

Märchen aus der wunderschönen Werbewelt


1. Das Märchen von der gelungenen Ausschreibung

In einem Städtchen hinter den sieben Bergen gab es ein Unternehmen, das viel für seine Bürger tat. Aber nicht alle Bürger wussten von diesen guten Taten. Da kam ein kluger Berater daher und sagte: „Tue Gutes und rede darüber.“ Sogleich beschloss die Direktion des Unternehmens eine Imagekampagne. Die besten, kreativsten Werbeagenturen wurden angeschrieben und zu einer begrenzten Ausschreibung eingeladen. Es gab ein ausführliches und sachkundiges Briefing. Schließlich gingen vier Agenturen an den Start.

Agentur A wollte das universelle Wissen der gesamten Menschheit zur Grundlage ihrer Kampagne machen. Es gelang ihr mit viel Aufwand, Leonardo da Vinci für das Account-Planning zu verpflichten. Noch nie hatte die Welt ein so allumfassendes und zugleich tiefschürfendes Konzept gesehen.

Agentur B wollte über den visuellen Eindruck punkten. Mit Hilfe holländischer Experten konnte sie den Maler Rembrandt van Rijn für das Projekt als Art Director reaktivieren. Wie zu erwarten übertraf er mit seinen Hell-Dunkel-Kompositionen sich selbst. Schon die Entwürfe waren einmalige Kunstwerke.

Agentur C legte ihren Fokus auf das Wording. Wuchtige Headlines, präzise Subheadlines und aussagestarke Copy-Texte waren ihre Antwort auf die Herausforderungen der Ausschreibung. Lange überlegten sie, wen sie als Texter engagieren sollten. Schließlich entschieden sie sich für Johann Wolfgang von Goethe. Und sie sollten nicht enttäuscht werden. Die Kampagnen-Texte waren Weltliteratur.

Agentur D, die rein zufällig einem entfernten Cousin der Ehefrau des Direktors des ausschreibenden Unternehmens gehörte, gab nur ein weißes Blatt Papier ab.

Wie nicht anders zu erwarten, erhielten die Agenturen A, B und C ein kurzes Schreiben, in dem stand, dass man sich leider für eine andere Agentur entschieden habe, aber bei künftigen Ausschreibungen gern auf sie zurückkomme.

Agentur D jedoch erhielt ein Schreiben, in dem ihr zum erfolgreichen Abschluss des Auswahlverfahrens gratuliert wurde. Sogar eine Begründung der Jury lieferte man mit. Darin hieß es: „Die Reduzierung der Thematik auf das maximale Minimum ist beeindruckend. Hier wurde nicht erst der Versuch unternommen, das Briefing einseitig und damit entstellend auszulegen. Die Agentur D hat die Beweis erbracht, dass sie sich nach allen Seiten öffnen und sich befreit von unnötigem Ballast der Aufgabe stellen kann.“ Die Agentur D spreche eine klare Sprache, die zweifellos die Grundlage für eine gedeihliche Zusammenarbeit in den kommenden Monaten sein wird.

Mündlich wurde der Agentur D nahegelegt, sich bei der bevorstehenden Kampagne der Zusammenarbeit mit den Herren da Vinci, van Rijn und von Goethe zu versichern.


 

2. Die Fabel vom Hirsch und der Taube

In einem tiefen Wald lebte einst ein Hirsch. Es war ein stolzer Hirsch, denn sein Geweih zählte 12 Enden. Er hat viele Hirschkühe glücklich gemacht und die Zahl seiner Nachfahren war nicht mehr zu zählen. Der Hirsch hatte viele Freunde unter die Tieren des Waldes, die ihrerseits froh waren, einen so gewaltigen Bewohner ihres Waldes zum Freund zu haben. Dazu zählte auch eine kleine Taube, die weit fliegen konnte und von den Menschen gelernt hatte, Botschaften überallhin zu tragen. Sie war es, die immer, wenn unser Hirsch Nachwuchs bekam, davonflog und die frohe Botschaft weit und breit verkündete. Sie war es auch, die somit viel für den Ruhm des Hirsches tat. Und sie tat es leise, ohne viele Worte.

Eines Tages aber kamen Tierfänger in den Wald und fingen unseren stolzen Hirsch ein. Nicht um ihn zu töten – nein, sie brachten ihn in ein Großtiergehege, wo der Hirsch mit vielen anderen seiner Art den Menschen zur Schau gestellt wurde. Man kann nicht sagen, dass das nur Nachteile brachte. Nein, vor dem nächsten Winter brauchte er sich nicht mehr zu fürchten, denn für Nahrung war immer gesorgt. Auch war er hier sicher vor den Jägern und Wilderern. Und keine Hirschkuh konnte sich davonstehlen.

Aber da war ein anderer Hirsch, dessen Geweih nicht 12 Enden besaß, sondern 16. Der war der Chef im Gehege. Sich mit ihm einzulassen, machte wenig Sinn. Es war gut für alle, wenn seine straffen Befehle wie freundliche Wünsche behandelt wurden. Man gehorchte mit einem Lächeln auf den Lippen. Was man dabei dachte, sah er ja nicht.
Der Oberhirsch wunderte sich sehr, was die kleine, graue, hässlich und stinkige Taube da in seinem Gehege trieb. Er fragte unseren Hirsch, warum diesen Taube immer wieder zu ihm ins Gehege geflogen komme. „Weil sie mir hilft, draußen in der Welt von meinen Taten hier drinnen zu künden.“ „Dass Du die Welt an Deinen Taten teilhaben lassen willst, kann ich gut verstehen“, sagte der Oberhirsch, „aber doch bitte nicht mit Hilfe einer so kleinen, grauen, hässlichen und stinkigen Taube.“ Ich werde Dir einen passenden Verkünder Deiner Taten besorgen.

Gesagt, getan. Kurze Zeit später kam der Oberhirsch mit einem prächtigen Hahn an. Der hatte ein wunderbares Gefieder, einen stolzen Kamm und konnte sich höchst elegant spreizen. Das Beste an ihm aber war sein Ruf. Er war so lautstark, dass er über das ganze Großgehege hinweg zu hören war. Der kleinen Taube biss der Oberhirsch kurzerhand die Kehle durch und erklärte den Gockel zum ersten und einzigen Ausrufer des Geheges. Der tat was er konnte. Wenn sein „Kikeriki“ erschallte, hielten sich alle Tiere und Menschen die Ohren zu.

Als beide Hirsche nach dem nächsten Winter stolz zwei weitere Enden an seinem Geweih zählten, wollte es niemand mehr hören.



3. Die Geschichte vom nackten Kaiser

Vor langer Zeit lebte einmal ein Kaiser. Und der war bekanntlich nackt. Zumindest dann, wenn er die Straßen seiner Hauptstadt entlang stolzierte. Dann glaubte er, seine beste Gala-Uniform zu tragen. Zwei Schneider hatten ihm eingeredet, sie könnten ein Tuch weben und daraus ein so vorzügliches Kleid anfertigen, das an Schönheit alle Maßen derart übertreffen würde, dass es schließlich nur Menschen mit feinen Sinnen und hohem Geist wahrnehmen könnten. Ganz gleich, ob es an den mangelnden Künsten der Schneider lag oder dem mangelnden Geist im Kaiserreich: Der Kaiser war für alle, die ihn sahen, nackt. Manchmal, in schwachen Minuten, gestand sich der Kaiser selbst ein, von dem angeblich so vorzüglichen Tuch nichts zu sehen, ergo nackt zu sein.

Darunter litt natürlich seine Autorität bei Hofe und im weiten Land. Er wünschte daher eine deutliche Aufwertung seines Ansehens. Die bedeutendsten PR-Berater des Reiches wurden aufgefordert, umgehend bei Hofe zu erscheinen und glänzende Ideen für einen umwerfenden Slogan mitzubringen.

Da aber die PR-Spezialisten seit Jahren nicht mehr zum Kaiser vorgelassen worden waren, fiel ihnen nichts so recht mehr ein. Der Erste kam mit dem Vorschlag: „Unser Kaiser – eine neue Dimension der Macht.“ Der Zweite meinte: „Wir lieben den Kaiser – aus Freude am Dienen.“ Der Dritte trumpfte auf: „Unseren Kaiser – den find ich gut.“ Der Vierte warf ein: „Alles für unseren Kaiser – lebst Du noch oder dienst Du schon?“ Der fünfte: „Der Kaiser – weil er es uns wert ist.“. Der sechste war sich nicht sicher, ob er sich an dem Wettbewerb beteiligen sollte, denn irgendwie kam ihm seine Idee bekannt vor. Dann gab er sich einen Ruck und sagte: „Caesar, yes, we can.“

Ein Glück, dass der Kaiser den vielen PR-Experten nicht angedroht hatte, dass bei jeder schlechten Idee der Kopf rollen würde. Denn barbarische Mätzchen mochte er wirklich nicht. Und so wollte er sich gerade resignierend zu Ruhe betten, als noch ein PR-Experte ins Schloss stürmte und schon von weitem rief: „Halt, ich weiß die Lösung!“ Neugierig setzte sich der Kaiser noch einmal die Krone auf und fragte den Eindringling, warum er sich so sicher sei.„Weil es das Volk schon tausendmal so gehört habe,“ lautete die Antwort.

„Wie heißt denn nun dein Slogan“, fragte der Kaiser weiter. „Wie gesagt, es sind Worte, die dein Volk ständig zu hören bekommt“, versicherte der PR-Meister. „Nun endlich raus mit deinem Spruch.“ Der Kaiser wurde ungeduldig. Also gut. Hier ist mein Spruch: „Der Kaiser, er ist scheiß-alternativlos.“

„So also redet mein Volk? Sehr interessant! Und was glaubst Du, werden sie von diesem Slogan halten?“ „Sie werden ihn lieben.“ Und tatsächlich: Das Volk jubelte seinem Kaiser zu, vor allem dann, wenn er nackt durch die Straßen ging. Der erfindungsreiche PR-Mann aber wurde zum Propagandaminister ernannt. Bei dieser Gelegenheit nahm der Kaiser den frisch ernannten Minister beiseite und fragte: "Im Vertrauen, redet mein Volk wirklich so?" "Naja, ich gebe es ja zu, das Wörtchen alternativlos hab ich hinzuerfunden." Der Kaiser klopfte sich vor Lachen auf den Schenkel und fühlte sich nicht im geringsten nackt.


4. Das Märchen von der wunderschönen Stadt Potsdam

Wie jeder weiß, lebte in Potsdam einst ein König. Der wollte, dass seine Stadt die schönste auf der ganzen Welt sei. So ließ er prachtvolle Schlösser und Paläste bauen und wunderbare Parks und Gärten anlegen, in denen die Bewohner seiner Stadt lustwandeln konnten, ohne dafür bezahlen zu müssen. Als das Werk vollbracht war, ließ er den Chef seiner Haus- und Hof-Agentur kommen und sprach: "So künde er in aller Welt von den Reizen dieser Stadt. Aber achte er peinlichst darauf, dass die Botschaft von jedermann verstanden werde." Dazu drohte er: Sollte es einen im Königreich geben, der die Botschaft nicht verstehe, werden alle Agentur-Maitarbeiter zum Gasse-Laufen verurteilt.

Alle fest und frei angestellten Mitarbeiter der Agentur machten sich sogleich ans Werk. Jeder bekam eine Zielgruppe zugewiesen und hatte haargenau für sie einen kurzen Image-Textüber Potsdam zu schreiben. Und hier die Ergebnisse:

1. für Trendorientierte

Potsdam. Explosion der Sinne. Das Spiel der Farben: blau, grün, rot: Wasser, Wald, Weltkulturerbe. Eben noch rauschende City. Und schon stille Parks und Gärten. Einzigartig. Wir träumen. Wir heben ab. Der Mann dort mit dem Stock. Ist das der Alte Fritz? Wir sind angekommen. In Potsdam.

2. für Hedonisten

Potsdam ist nicht zu toppen. Hier ist die Inspiration, das High-Class-Feeling, das Event für die Sinne. Mainstream ist anderswo. Authentisches high-end Rokoko neben urbanem Basic-Style.
Und dann Sanssouci: Der Taste von Wildfrucht mischt sich mit dem Bukett von Orange und Feige zu einem smarten Finish.

3. für Gefühlsorientierte

Ach was für ein idyllisches Eiland, dieses entzückende Potsdam! Von Wasser umspült, von Hügeln umkränzt, in verschwenderisches Grün getaucht, aus dem hin und wieder die goldene Kuppel eines Lustschlosses emporragt. Potsdam, das ist Liebe auf den ersten Blick in seinen zahllosen verwinkelten Altstadtgassen, auf lauschigen Plätzen und an romantischen Uferwegen.

4. für Ergebnisorientierte

In Potsdam spürt man auf Schritt und Tritt den Hauch der Weltgeschichte. Hier trafen sich die Lebenslinien von Staatslenkern, Dichterfürsten, Großkünstlern und Freidenkern. Hier wurden die Schicksale von Millionen entschieden, wurden Kunstrichtungen kreiert. Wer Potsdam erlebt hat, wird es nie vergessen. Jede Minute bringt bleibende Eindrücke.

5. für Wertorientierte

Es war der Große Kurfürst von Brandenburg, der sich von seinem welterfahrenen niederrheinischen Berater, dem Fürsten von Nassau, den Rat geben ließ, die Insel Potsdam in ein paradiesisches Eiland zu verwandeln. Auch noch nachfolgende Regenten hielten sich an ihn. So besitzt Potsdam heute ein wahrhaft majestätisches Weltkulturerbe.

6. für Kostenorientierte

Potsdam: Königlich wohnen zu bürgerlichen Preisen. Das Super-Sommer-Angebot vom 31. 6. bis 1. 7.: Hotelzimmer für 10,00 pro Nacht, inklusive Frühstück. Unsere Hotline ist ab sofort rund um die Uhr geschaltet. 4 Millionen kommen jährlich nach Potsdam. Nun ist die Gelegenheit, dass auch Sie dabei sind! Billiger wird es nicht.

7. für Traditionalisten

Preußen lebt! Die Werke seiner größten Söhne tragen die Ideen einer ruhmreichen Zeit weiter. Potsdam legt dafür beredt Zeugnis ab. Unvergessen die Helden ruhmreicher Schlachten, die Meister herer Künste, die unerschrockenen Denker. Wir kommen nach Potsdam, um ihnen an geweihter Stelle zu huldigen. Verneigen wir unse Häupter.

8. für Sozialisten

Mauerer, Zimmerleute, Stukkateure, Teppichweber – die fleißigen Hände tausender und abertausender namenloser Arbeitsleute haben in Potsdam ein einzigartiges Weltkulturerbe geschaffen. Was einst nur der blutsaugerischen Feudalaristokratie zugänglich war, steht heute uns allen offen. Nehmen wir es in Besitz! Das Potsdamer Proletariat erwartet euch.

9. für Gläubige

Und am achten Tag erschuf Gott Potsdam. Dafür nahm er sich besonders viel Zeit, denn er wollte, dass es gut wird. Und so sandte er seine himmlischen Heerscharen hinab auf dass sie den Boden bereiten für gesegnete Werke allenthalben. Und die da unten das Wort des Herren vernahmen, schufen gottgleiche Werke. Und wer heute nach Potsdam schaut, schaut in das Antlitz Gottes.


Und dann auch noch:

10. für die Berliner Nachbarn

Wat kiekste so betrippt? Beweg doch mal deine Hufe in Richtung Potsdam. Da jeh’n dir die Ochen uff wie Scheunentore. In dem Schloss Sanswieso gloobste glatt, jeden Momang tritt Olle Fritze in seine Nobelhütte. Potsdam is näher alswie de denkst. Oder meinste, ich will die verhonepiepeln, du Nappsülze?

11. für bayrischen Freunde

Joa mei, wenn ihr’s unbedingt wissen wullt, wie dar Saupreiß haust, dann schaut’s euch dös an in Potsdam. All den Tand und dös eitle Blendwerk. Aber vergesst’s mir eure schöne bayrische Heimat nicht, dort in der Fremde.

12. für türkische Mitbewohner

Was guckst du Alter? Hast du Potsdam gesehen? Hast du oder hast du nicht? Potsdam ist gut. Nur Istambul ist besser. Glaubst du nicht? Must du hin. Einfach mit der S-Bahn. Gleich heute noch.

13. für französische Gäste

Facon, avec plaisir, Sanssouci, Belvedere, Bonjour, tres belle, Podsdaam, Boulette, Serviette, Bistro, Restaurant, Café, Allee, Boulevard, maison, pardon.

Und außerdem:

14. für visuelle Typen (stehen auf Bilder)

Lassen Sie sich in eine dieser idealen Landschaften versetzen, die die Maler über Jahrhunderte hinweg immer wieder hervorzauberten. Was in den großen Museen der Welt die Besucher fesselt, ist in der Potsdamer Kulturlandschaft atemberaubende Realität. Eine Schlösser- und Gartenlandschaft, so weit das Auge reicht.

15. für auditive Typen (stehen auf Töne)

Potsdam ist eine Sinfonie der Harmonie. Generationen von Baumeistern und Gartenarchitekten haben hier ein vielstimmiges Ensemble komponiert, das jeden Besucher betört. Hier erklangen Flötentöne von königlichem Wohlklang, ein Carillon ermahnte die Potsdamer zu gottesfürchtiger Tat, das Horn weckte die Langen Kerls zum Exerzieren. Potsdam, Hier ist Musik an allen Orten.

16. für kinästhetische Typen (stehen auf Berührungen)

Potsdam, das ist Geschichte zum Anfassen. Jeder Ziegelstein, jedes Stuckwerk, jede Haustür weiß  zu erzählen von Freud und Leid verflossener Generationen. Auf dem Potsdamer Pflaster sind sie marschiert, die Garderegimenter des Kaisers. Der Himmel über Potsdam wurde dank der Riesenfernrohre auf dem Telegrafenberg grenzenlos. Und die Havel lädt ein zum erfrischenden Bad.

In der Agentur arbeitete aber in einer hinteren Ecke, gleich neben der Kaffeemaschine, eine Praktikantin. Ihr hatte man gestattet, auch einen Text zu verfassen. Die Zielgruppe konnte sie sich selbst aussuchen. Und so entstand dieser Text:

17. für die Erbsenzähler in den Verwaltungskontoren

Potsdam verfügt über 22 Schlösser und schlossähnliche Bauten. Vier von ihnen besitzen ein Drittel ein Kupferdach, die übrigen Dächer sind mit Schindeln ausgestattet. In den Parks und Gärten stehen 1.546 Bäume und 1.938 Sträucher. Hinzu kommen 1,32 laufende Kilometer Hecke und 831 Quadratmeter Blumenbeete. Die kräftigste Fontäne erreicht eine Höhe von 16 Metern. Potsdam ist einfach schön.

Mit diesem Text sicherte sich die Praktikantin ihre Festanstellung, denn sie traf mit ihrem Text genau die Intentionen der allerwichtigsten Zielgruppe: des Königs.

Mittwoch, 15. April 2015

Lösungen fürs Schlaumachen

45x Schlaumachen in der Fastenzeit

Lösung des Brandenburg-Quiz:

1. Brandenburg an der Havel;
2. Friedrich II. (der Große);
3. der Karpfen schwimmt, der Aal schleicht, der Hecht steht, die Quappe versteckt sich;
4. die Twiste fließt in Hessen;
5. der Rotmilan;
6. 2001 Luckau, 2002 Eberswalde, 2006 Rathenow, 2009 Oranienburg, 2013 Prenzlau;
7. die Märkische Schweiz, der Hohe Fläming und die Uckermärkischen Seen sind Naturparks, der Spreewald ein Biosphärenreservat, das Untere Odertal ein Nationalpark;
8. in Treuenbritzen gedenkt man dem Sabinchen, in Bernau dem Ziceknschulze, in Brandenburg an der Havel dem Fritze Bollmann und in Cottbus übt man noch immer den Zungenbrecher mit dem Postkutscher;
9. Willibald Alexis;
10. Woltersdorf;
11. Neuruppin;
12. Zechlinerhütte;
13. Wein;
14. Alleenstraße;
15. Elsterwerda;
16. die Erle;
17. das Rothsteiner Felsenfest;
18. Voltaire und Lessing;
19. Turnvater Jahn;
20. Bad Freienwalde;
21. Tussy II;
22. Frankfurt (Oder);
23. das kleinste Museum;
24. Friedrich;
25. „Der Laden“;
26. Bibliotheken;
27. Schwedenlinde;
28. Zisterzienser;
29. den Namen Bismarck-Turm;
30. Storkow (aber im Wappen ist er vorhanden);
31. Jakobus und der Jacobsweg;
32. ein Kanal zur Havel;
33. Scheinwerfer;
34. Schweden;
35. Bockwindmühle;
36. Spargel;
37. Bismarckhöhe;
38. IL 62;
39. Bad Freienwalde (noch einmal);
40. Gransee;
41. tiefstes Bohrloch;
42. Ruppiner See;
43. Bowling, Ringen, Boxen, Volleyball;
44. Quitzow, Bredow, Arnim, Lynar;
45. Bad Wilsnack.

Dienstag, 14. April 2015

Das making-of-Lexikon

"Der Wegbegleiter" - das making-of-Lexikon

- im Aufbau -

A 

Auflagen
Alle Reiseführer des Brandenburg-Projektes erscheinen in einer Erstauflage zwischen 2.000 und 2.500 Exemplaren. Diese Stückzahl verkauft sich in einem bis eineinhalb Jahren. Während dieser Zeit wird die nächste Auflage vorbereitet, Angaben werden aktualisiert, zusätzliche Informationen aufgenommen. Ziel ist, die Reiseführer permanent lieferbar zu führen. Kurzfristige Lücken in der Lieferbarkeit können dennoch auftreten.

Brandenburg
Seit der Neugründung des Landes Brandenburg am 3. Oktober 1990 bemüht man sich, Brandenburg auch als touristische Marke zu entwickeln. Gerade in jüngster Zeit hat die Tourismus Marketing Brandenburg GmbH die Markenentwicklung noch einmal kräftig vorangetrieben. Bei dem Bemühen, die wesentlichen touristischen Werte des Landes in einen Satz zu gießen, wurde von Markenentwicklern folgende Essenz formuliert: "Brandenburg ist die aktive Naturbühne und kultivierte Landschaftsinszenierung Berlins am Wasser." Nachvollziehbarer sind die in diesem Zusammenhang  benannten Erlebniswelten: Landlust ausleben, Wasser entdecken, Tief durchatmen, Kultur erleben, Horizonte erweitern. Genau da fügt sich das Brandenburg-Projekt ein, indem es den "Erlebniswelten" konkrete "Erlebnisorte", sortiert nach Regionen, hinzufügt.
Brandenburg - die pralle Vielfalt.

C


D

Doppelnennung
Doppelnennungen von touristischen Zielen (POIs) gehört zum Grundkonzept des Brandenburg-Projektes. Besucher eines Region sollen mithilfe des Reiseführers auch nahe Ziele in der Nachbarschaft kennenlernen. Wenn es keine klare Abgrenzungen der Zielregion gibt, muss es folglich zu Doppelnennungen kommen. Siehe dazu den Artikel "Reisegebietsgrenzen" in diesem Lexikon.

Ebook
"Havelland. Ein Wegbegleiter" war der erste Reiseführer über eine Region in Brandenburg, der auch als Ebook angeboten wird. In kindle-Shop steht er unter "Reiseführer Deutschland" an erster Stelle. Die Ebook-Ausgabe kostet 9,99 Euro, gegenüber 14,80 Euro der gedruckten Version. Dennoch wird das Buch aus Papier und Druckerschwärze deutlich häufiger abgerufen als die elektronische Ausgabe.

Fotos
Die allermeisten Fotos stammen von den Autoren und entstehen während der Recherchereisen. Sie spiegeln daher authentisch das wider, was in den Texten beschrieben wird.

G

H

Havel
Jedes Projekt braucht einen Roten Faden. In den ersten Ausgaben des Brandenburg-Projektes wird das die Havel sein. Im Havelland spielt sei eine "tragende" Rolle, im Falle von Uckermark und Barnim kommt sie "am Rand" vor. Aber auch der Finowkanal, der die Flusssysteme von Oder und Havel verbindet, wäre ohne die Havel nicht denkbar.

Illustrationen und Info-Grafiken
Die wichtigsten Infografiken in den Reiseführern mit dem Label "Edition Terra" sind Karten:
1. Übersichtskarten für das gesamte Reisegebiet, Teilkarten für jedes einzelne Kapitel, Detailkarten für Wander- und Radtouren.
2. Stadtpläne bzw. Pläne von Stadt- und Ortskernen.
3. 3D-Darstellung einzelner Sehenswürdigkeiten, z.B. Kloster Chorin, Ziegeleipark Mildenberg, Freiluftmuseum Altranft.
4. Die Reiseführer Barnim und Havelland (ab zweite Auflage) enthalten in den Info-Kästen "Wer war eigentlich…" Strichzeichnungen der jeweiligen Persönlichkeiten. Sie stammen vom Zeichner des Verlages, Rolf Nölte.

K

Konzept
Der inhaltliche Aufbau der Reiseführer des Brandenburg-Projektes folgen einem einheitlichen Konzept. Dabei ist die jeweilige Region noch einmal in fünf oder sechs Gebiete aufgeteilt. Jedes Kapitel verfügt über 36 Seiten, einschließlich aufklappbarer Doppelseiten. Die Gebiete werden so bestimmt, dass möglichst jeweils eine größere Stadt (Stadtrundgang) enthalten ist. Hinzu kommen Serviceteile mit Adressen touristischer Anbieter am Ende des Buches, deren Seitenzahlen variieren können.

L

Lesegewohnheiten
Nur wenige werden einen Reiseführer lesen wie einen Roman. Die meisten Nutzer werden sich das heraussuchen, was ihnen im Augenblick am nützlichsten erscheint. Und dennoch bietet der Reiseführer seine Informationen in einem inneren Zusammenhang (entlang eines Weges, in einer Chronologie oder einer anderen Sortierung). Zusatzinformationen, die diese Zusammenhänge aufsprengen, sind farblich abgehoben. Auch wenn es nur Teile des Reiseführers betrifft - die Gedanken der Leser werden vom Autor geleitet. Genau das vermag das Internet nicht zu leisten. Hier bestimmt der Nutzer fast völlig den Ablauf seiner Suche. Ein touristischer Anbieter, der wirklich etwas zu vermitteln hat, kann das in einem Reiseführer wesentlich effektiver als auf einer Internet-Seite. Allerdings kann die Internet-Seite potenziell viel mehr Leser erreichen. Potenziell wohlgemerkt.

multimedial
Die Reiseführer des Brandenburg-Projektes nutzen das Internet, um die mediale Bandbreite zu erweitern. So enthält der Havelland-Reiseführer zahlreiche QR-Codes, die zu Kurzvideos der TourismusMarketing Brandenburg (TMB) führen.  In allen Reiseführern werden zu den touristischen Anbietern die jeweiligen Links angegeben.

Nahverkehr
Gereist wird nicht nur im Auto. Gerade in Berlin verzichten immer mehr auf einen eigenen Wagen. Car-Sharing ist die eine Alternative, öffentliche Verkehrsmittel die andere. Die Reiseführer des Brandenburg-Projektes messen der Erreichbarkeit touristischer Ziele mit Bahnen und Bussen eine hohe Bedeutung zu. Nur leider sind gerade die Bus- Angebote nicht immer auf die Besucher zugeschnitten.  In den Reiseführern werden nur solche Busverbindungen benannt, die täglich verfügbar sind und mindestens alle zwei Stunden fahren. Der Reiseführer kann den Blick in die aktuelle VVB-Fahrinfo nicht ersetzen.

O

Originalität
Auch wenn die Reiseführer des Brandenburg-Projektes nach einem einheitlichen Grundkonzept aufgebaut sind, stellt jeder sein Reisegebiet auf eine originelle Weise dar. Im Barnim sind das Interviews mit Erzeugern regionaler Produkte. Der Gedanke: So schmeckt der Barnim. Im Havelland sind es individuelle Touren von terra-press-Autoren und in der Uckermark die Vorstellung der Großschutzgebiete.

P

Potsdam
Unter dem Label "Edition Terra" ist auch ein Reiseführer über Potsdam erschienen. Seine erste Auflage geht auf das Jahr 2005 zurück. Zur Zeit wird die fünfte Auflage ausgeliefert (auf Englisch die zweite Auflage). Das dieser Reiseführer in Format und Umfang nicht den anderen "Wegbegleitern" entspricht, zählt er nicht als Bestandteil des Brandenburg-Projektes. Das kann sich in Zukunft allerdings ändern, schließlich ist Potsdam das wohl wichtigste Reisegebiet Brandenburgs.

Preis
Die "Wegbegleiter" haben alle den Preis von 14,80 Euro, unabhängig von der Seitenzahl.

Q

Quellen
Die mit Abstand wichtigste Quelle für die Reiseführer des Brandenburg-Projektes ist die eigene Anschauung. Sie wird ergänzt von Publikationen aller Art, die vor Ort angeboten wird, vom Info-Flyer bis zur Image-Broschüre. Die geringste Bedeutung haben die Eigendarstellungen der einzelnen Orte in ihren Internet-Auftritten. Sie beginnen in aller Regel mit der ersten urkundlichen Erwähnung und enthalten Fakten, die für Besucher meist uninteressant sind.

R

Reisegebietsgrenzen
Bei der Vermarktung von touristischen Landschaften spielen Landkreise und Tätigkeitsgebiete von Tourismusverbänden eine wichtige Rolle. Daher machen offizielle Werbebroschüren meist an diesen Grenzen halt. Der "Wegbegleiter" ist an solche Grenzen nicht gebunden. Er kann sogar durch bewusste Grenzüberschreitungen die Attraktivität einer Region noch steigern.

"Uckermark. Der Wegbegleiter" weist z.B. auch auf die die Städte Feldberg, Carwitz und Strasburg in Mecklenburg-Vorpommern, auf das Kloster Chorin und die Orte Joachimsthal sowie Niederfinow im Barnim und auf den Ziegeleipark Mildenberg in Oberhavel hin.

"Havelland. Der Wegbegleiter" enthält in der zweiten Auflage je ein Abschnitt über Havelberg, Jerichow und Tangermünde in Sachsen-Anhalt, über Fehrbellin im Kreis Ostprignitz-Ruppin, über Kremmen im Kreis Oberhavel, über Spandau in Berlin sowie über Potsdam, das nicht zum Tourismusverband Havelland gehört.

"Barnim. Ein Wegbegleiter" geht auch auf Templin und Angermünde in der Uckermark ein und enthält Kurzbeschreibungen von Altlandsberg (Märkisch-Oderland) sowie Zehdenick einschl. Ziegeleipark Mildenberg (Oberhavel). Ein ganzes Kapitel ist Bad Freienwalde und dem Oberbarnim (Märkisch-Oderland) gewidmet.

Roter Faden
Die Reiseführer des Brandenburg-Projektes nutzen Radwander-und Wanderwege als Roter Faden, der sich allerdings nicht durch alle Kapitel ziehen kann. Das sind
- der Märkische Landweg einmal rund um die Uckermark;
- der Havel- und der Havelland-Radweg rund um das Havelland
- das Barnim-Dreieck, eine Radtour durch den Norden des Barnimer Landes.
Diese Wege werden ergänzt durch lokale Touren.

S

Storytelling
Moden kommen und gehen. Im Tourismus-Marketing steht das Storytelling, das Geschichtenerzählen, zu Zeit in höchster Gunst und wird häufig als Wundermittel verschrieben. Wo noch vor kurzem die Texte nicht werblich genug sein konnten, soll nun die Werbung hinter einer Geschichte versteckt werden. Pfiffige Texter haben bereits ein Rezept parat. Aus "bei uns können Sie Ihre Seele baumeln lassen" wird "bei uns lassen Erna und Otto ihre Seele baumeln". Natürlich ist das nur ein Pseudo-Storytelling.  Echte Geschichten haben eine Handlung. Eine solche Geschichte passend zur gewünschten Aussage zu finden, ist nicht leicht. In den Reiseführern des Brandenburg-Projektes werden auf farblich hinterlegten Seiten bzw. Kästen Geschichten erzählt, die den Haupttext ergänzen, vertiefen und die zugleich unterhalten. So werden Reiseziele interessanter ohne dass sich die Leser belehrt fühlen müssen.

T

Tourismusverbände und touristische Vermarktungsgesellschaften
Das Brandenburg-Projekt sucht die Unterstützung der regionalen Tourismus-Vermarkter. Das sind in den bisher erschienenen Reiseführern:
- die Tourismus Marketing Uckermark GmbH (tmu)
- der Tourismusverband Havelland e.V.
- die WITO GmbH, Barnim.
Der Verlag ist ihnen besonders dankbar für die aktive Unterstützung, die sie bei der Erstellung des Service-Teils geleistet haben.

U

Umfang
Der erste Reiseführer innerhalb des Brandenburg-Projektes hatte 160 Seiten. In der dritten Auflage erreichte auch der Uckermark-Wegbegleiter 200 Seiten. Die Wegbegleiter Havelland und Barnim erschienen von der ersten Auflag an mit 260 Seiten. Eine Erhöhung dieser Seitenzahl ist nicht vorgesehen, da das Buch dann für den Gebrauch unhandlich und für den Versand zu schwer wird.

V

Vertrieb
Die Reiseführer des Brandenburg-Projektes nutzen mehrere Vertriebsschienen:
1. Der Buchhandel (einschl. Bahnhofsbuchhandel) in Berlin sowie größere, auf Reiseliteratur spezialisierte Buchhandlungen in ganz Deutschland;
2. Touristische Einrichtungen in den jeweiligen Regionen: Tourismus-Informationen, Museumsshops, Souvenirshops u.ä.;
3. der online-Buchhandel einschl. des shops unter www.terra-press.de.
Leider beteiligen sich Hotels und andere touristische Leistungsträger generell nur in Ausnahmen am Buchvertrieb.

W

Werbung
Für Werbeanzeigen stehen lediglich die 2. und 3. Umschlagseite zur Verfügung. Es wird angestrebt, dass sich dort nur übergreifende Unternehmen (z.B. Verkehrs- oder Energie-Unternehmen) vorstellen. Hinweise auf einzelne Anbieter im redaktionellen Teil sind nicht mit finanziellen Zuwendungen verbunden. Die kostenlose Überlassung von geeignetem Bildmaterial ist hingegen willkommen.

X,Y 

X-beliebig
Die Auswahl der touristischen Ziele erfolgt im Brandenburg-Projekt keinesfalls x-beliebig. Die regionalen und lokalen Touristiker haben da ein wichtiges Wörtchen mitzureden. Nach Erscheinen der ersten Auflage sind Anregungen und Hinweise stets willkommen. Schließlich sollen die Reiseführer von Auflage zu Auflage besser werden.

Z

Zielgruppen
Siehe separates Kapitel in diesem Blog.